Unsere Reise führt uns zurück in die Zeit des 16. Jahrhunderts. Das dunkle Kapitel Mittelalter (dunkel deshalb, da es Mangels Aufzeichnungen
bisher wenig erforscht ist) wurde durch die Reformation abgelöst. Angestoßen 1517 durch Martin Luther endete die Erneuerungsbewegung
in der Spaltung des Christentums in die verschiedenen Konfessionen (lutherisch und katholisch). Neben Wittenberg war Zwickau die zweite Stadt
in Sachsen, in der sich die Reformation durchgesetzt hatte.
Die Familie von Wolff Sarfert �dem Älteren� (SP-1215) entschied sich, in Wildenfels bei Zwickau sesshaft zu werden. Sein Sohn, der
Schmied Wolff Sarfert �der Jüngere� (SP-1217), bekam von der Stadt Wildenfels sogar das Bürgerrecht zugesprochen und unterschied
sich somit von den anderen meist mittel- und rechtlosen Bewohnern. Voraussetzung dazu waren Hausbesitz und ein gewisser Wohlstand.
Als Bürger durfte er nun auch an der Wahl der Ratsherren teilnehmen. Er starb 1680 mit 84 Jahren und wurde nach damaligen Verhältnissen
sehr alt.
Der Enkel Johannes (SP-1224) �später Hans genannt� erblickte 1635, mitten in den Wirren des 30jährigen Krieges (1618-1648),
das Licht der Welt. Im Kirchenbuch steht, dass er an Wassersucht, einer abnormen Ansammlung von Körperflüssigkeiten, hervorgerufen
durch eine Herzschwäche, im Alter von 58 Jahren starb. Er war Fleischhauermeister und Bürger in der Stadt Wildenfels,
wie auch seine Nachfahren Jeremias (SP-1226), Christian (SP-1227) und Johann Michael (SP-1230).
Als angesehene Fleischhauer versorgten die Sarferts die Einwohner und wohl auch die Herrschaft von Wildenfels über 120
Jahre (etwa von 1650 bis 1770) mit frischem Fleisch. Sie brachten Abwechslung auf den Speiseplan.
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