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22. Ausgabe / Mai 2008 |
Hallo, Ihr Lieben! |
Kaum vorstellbar, auf welch wundersame Weise wir diesmal auf die Spur eines Ahnen geführt wurden. |
Schon allein das Wort Südsee lässt uns anfangen zu träumen. Wir denken an feinsandige Stände, durchsichtige blaue
Lagunen und Sonne unter Palmenhainen. In dieses romantische Paradies könnte uns heute leicht ein Flugzeug bringen.
Dennoch bleibt die Südsee für die meisten von uns ein Wunschtraum. Die Inselwelt ist zu weit entfernt, 20 Stunden
Flug sind beschwerlich lang und ein Urlaub ist dort nicht gerade billig. |
Schöne Südsee. Die Inselwelt Mikronesiens bereiste der Ethnologe Dr. Ernst Gotthilf Sarfert (C-311) mit 27 Jahren von 1909 bis 1910 |
Die Geburt des Ernst Gotthilf Sarfert (C-311) am 04.11.1882, in Schönau (heute Wiesenburg bei Zwickau)
fiel in die Blütezeit des deutschen Kaiserreichs, gegründet von den deutschen Fürsten 1871 nach dem Sieg über
Frankreich, von dem damals niemand ahnte, es wird 1918 untergehen. |
Studentenzeit in Jena und Leipzig. Sein wissenschaftliches Interesse konzentrierte sich auf die Ethnologie (Völkerkunde) |
Die Mensur, studentisches Fechten, verlangt Disziplin und Selbstbeherrschung. Ernst Gotthilf Sarfert wurde Mitglied des Normannenbundes.. |
Für das Museum arbeitete er zunächst als Volontär, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Direktionsassistent
und später Abteilungsvorsteher der ozeanischen und indonesischen Abteilung bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden
1921. 1908 vertritt er das Museum auf dem Internationalen Amerikanisten-Kongreß in Wien. Dann wird er zu Lasten
seiner wissenschaftlichen Stiftung für die Hamburger Südsee-Expedition freigestellt. |
Kusaie. auf dieser Südseeinsel Mikronesiens blieb der Ethnologe Dr. Ernst Sarfert 1909 für 4 Monate. |
Jahreswechsel. auf dem Forschungsschiff �Peiho�. Auf dem Bild die Teilnehmer an der Expedition nach Mikronesien. Dr. Ernst Gotthilf Sarfert, links sitzend. |
Mit dem Dampfer Peiho,einem von der HAPAG gecharterten Schiff, erforschten mehrere Wissenschaftler, Ethnologen, Anthropologen, Linguisten, ein Zoologe, zwei Maler und ein Kaufmann von 1908 bis 1910 Melanesien (1. Teil) und Mikronesien (2. Teil). Die Gesamtverantwortung der Expedition lag bei Georg Thilenius, dem Direktor des Völkerkundemuseums in Hamburg. Dieser war selbst nicht tropentauglich und konnte deshalb nur von Hamburg aus koordinierend wirken. Das Unternehmen verschlang einen Betrag von 600.000 Mark wurde aber zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Forschungsvorhaben: der legendären �Hamburger Südsee-Expedition�. |
Auf Feldforschung in die Südsee, mit erst 27 Jahren. Sein Traum hatte sich erfüllt. Mit aller Begeisterung
stellte er nun sein ganzes Fachwissen dem Expeditionsteam zur Verfügung, das unter der Leitung von Prof. Kramer von Hongkong aus zum zweiten Teil der Forschungsfahrt, die schwerpunkt-mäßig nach Mikronesien führte,
gestartet war. Sie dauerte von 1909 bis 1910. |
Die Katastrophe der deutschen Niederlage 1918 und der Verlust aller Kolonien bedeutete auch das Ende seiner Karriere als Ethnologe. Er schrieb: �das Verhalten unserer Feinde hat meine Lebensaufgabe als Forschungsreisender zunichte gemacht�. |
Familiär fand er hingegen sein Glück. Er heiratete am 8. Oktober 1917 in der Friedenskirche Leipzig Gohlis die Beamtentochter Emma Rohland. Zwei Töchter, Edith und Anita, wurden geboren. Nun als Kaufmann tätig, vertrieb
Ernst das damals noch in den Kinderschuhen steckende Produkt Radio. 1929 kam die Weltwirtschaftskrise. Zu dieser
Zeit war seine Existenz nicht immer gesichert. Danach war er Vertreter und Prokurist der Eisenwarengroßhdlg.
Heinrich A. Schulte AG in Dortmund, war Direktor der Schott-Großhdlg. Schaal & Co. AG und zuletzt Generalvertreter
der Fa. Mairowski & Co. AG, Porzellan Steatit Magnesia AG Berlin/ Kabel u. Metallwerke AG Nürnberg/ Johannes Lange
GmbH Plauen i.V. Ein Magengeschwür machte eine Operation im Elisabeth Krankenhaus in Leipzig notwendig, an deren
Folgen er dort im Alter von 56 Jahren am 19. November 1937 verstarb. |
Wir danken sehr Brigitte und Ernst Schulze (VC-476), Leipzig, für Info und Unterlagen. |
Weißbachim Erzgebirgsvorland, etwa 30 Autominuten von Zwickau entfernt, war einmal die Heimat unserer Vorfahren. |
Flurkarte die Lage der ehe- maligen Hofstellen des Wald- hufendorfes sind durch die Quer zum Ort verlaufenden Feldwege noch gut zu erkennen. |
Ein kleiner Bach verläuft mit- ten durch den 1700 Einwohner zählenden Ort. Viele Wander- wege lassen eine zeizvolle Um- gebung vermuten. |
Die Wartburg in Thüringen machten wir 2007 zum Ziel unserer alljährlichen Adventsfahrt. Doch wir fuhren nicht
direkt nach Eisenach, sondern blieben zuvor noch eine Nacht im Holiday Inn in Zwickau. Dort kannte uns das
Personal noch sehr gut und wir erinnerten uns gern an die schöne Zeit, die wir hier im August 2003 anlässlich
des unvergessenen 3. Sarfert Familientreffens hatten. |
kleine Stammtafel von 1460 nach Aufzeichnung von Franziskanermönche; aus Festschrift der Kirchengemeinde Weißbach von 1993. |
Hans Sarfert (M-1143) aus Schildow bei Berlin wird 79. Mitglied. |
Mitgliederzahl steigt auf 79! |
285,00 Euro Spenden, DANKE! |
Besondere Kostbarkeit, Doktorarbeit zur Vigognespinnerei! |
Ganz besonders freute es uns, als wir kürzlich einen Großbrief von Dr. Eberhardt Sarfert (G-659)
mit drei Inaugural-Dissertationen, also Arbeiten zur Erlangung der Doktorwürde, erhielten. |
Mit Ebay, der Internetbörse, gelang es uns, die nachstehenden, teilweise recht alten, Schriften zu erwerben. Im Inhalt finden wir einiges über Familienmitglieder und ihren Lebensverhältnissen aus vergangener Zeit. |
Bergbau im Zwickauer Revier mit alten Fotos und Karten |
Sarfert`sche Gut in Bockwa und andere heimatliche Beiträge |
Bockwa von den Anfängen bis 1900. Stammsitz von Sarfert-Generationen |
Über die Südsee-Expedition, an der Ernst G. Sarfert teilnahm, berichtet ausführlich das Buch
�Die Hamburger Südsee Expedition� |
Gruß an Familienverbund |
Von Ingrid und Ingolf (M-894) |
HUBERTUS THEODOR SARFERT (G-1157) geb. 16. Dezember 2007 |