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26. Ausgabe / Mai 2010

Hallo, Ihr Lieben!

Das neue Jahr brachte sehr viel Schnee, der bis weit in den März einfach nicht weichen wollte. Wir nutzten diese kalten Monate, um die Broschüre vom 5. Sarfert Familientreffen fertig zu stellen.
Nun liegt sie endlich vor! Auf 88 Seiten, reich bebildert, könnt Ihr das Wiedersehen in Plauen im August 2009 noch einmal nachempfinden. Den Titel wählten wir entsprechend: �Plauen war echt Spitze!� Sogar die Freie Presse berichtete überregional.
Neben der Ausstellungsreihe �Sarfert � vom Einst und Heute einer Familie aus Sachsen� zeigten wir in Plauen auch viele Exponate zur Familiengeschichte. Es ist uns sehr wichtig, diese Stücke nicht nur behutsam aufzubewahren, sondern sie auch dauerhaft zu zeigen. Deshalb schafften wir kürzlich eine große Vitrine an. Ein erster Schritt zu einem kleinen Museum sächsischer Familiengeschichte.
Wir wünschen Euch einen schönen Sommer, alles Gute und Gesundheit und hoffen, im Herbst mit einer weiteren Ausgabe unserer Familienzeitung aufwarten zu können.

Bis dahin grüßen ganz


Herzlichst

PS: Nicht vergessen! Schickt uns mal ein Mail, damit wir Eure aktuelle Kontaktadresse haben.


Wenn es unsere Zeit erlaubt, fahren wir mindestens einmal im Jahr nach Zwickau. Übernachtet wird im Hotel Holiday Inn, im Zentrum der Stadt. Viele Mitarbeiter des Hotelteams kennen wir seit unserem Familientreffen im Sommer 2003, entsprechend freundlich ist die Aufnahme. Ob in der Adventszeit oder im Sommer, die Region um Zwickau ist immer interessant.
Auch ein Besuch des Stadtarchivs ist sehr zu empfehlen. Dabei ist es ratsam, sich vorzubereiten, ansonsten wird man von der Menge der Archivalien förmlich erschlagen. Die Direktorin Frau Teichert und auch Frau Dr. Winter sind hier sehr freundliche Ansprechpartner. Sie weckten unsere Neugier auf diese alte Karte, die uns inzwischen auf CD vorliegt. Bleibt zu hoffen, dass wir dem Stadtarchiv noch viele Geheimnisse entlocken können, damit unsere 500jährige Familiengeschichte auch zukünftig lebendig gehalten werden kann.

BILD OBEN: Mühlgrabenkarte von 1601. Im Stadtarchiv wurden wir auf diese alte Karte aufmerksam. Mehr dazu auf Seite 2



Bockwa 1601. Die Mühlengrabenkarte zeigt
ein kleines Dorf mit Kirche.
Die Palisaden boten wenig Schutz.

Bockwa um 1650. Kartierung des Kirchners
Vollrath. Die Schutzanlagen sind nicht mehr vorhanden.

So, wie es auf den beiden Kartenausschnitten zu sehen ist, zeigte sich das kleine Dorf Bockwa unseren Vorfahren Anfang des 17. Jahrhunderts.
Bockwa war nicht größer als das Nachbardorf Vielau, wo die Sarferts immerhin schon über vier Generationen siedelten. Das tägliche Leben war zu dieser Zeit sicherlich auch ein Kampf ums Überleben, denn es herrschte Krieg in Europa. Den Mächten ging es um Vorherrschaft und Glauben und ihre Kriegshandlungen verursachten Hungersnöte und Seuchen, verheerten und entvölkerten ganze Landstriche und brachten viel Elend. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) wütete, bis mit dem Westfälischen Frieden endlich wieder Ruhe einkehrte. Den Alltag bestimmten Fischfang in der Mulde, Holzwirtschaft und Ackerbau und Viehzucht, um den Lebensunterhalt zu sichern. Zu dieser Zeit steckte die Nutzung der Kohle noch in den Kinderschuhen. Sehr zum Vorteil war sicherlich die unmittelbare Angrenzung an die reiche Stadt Zwickau.
Schauen wir auf CHRISTOPH SARFERT (4), welcher um 1580 in Vielau geboren wurde. Er hatte es zu was gebracht, war als begüterter Einwohner und Richter über Vielaus Grenzen hinaus bekannt. Kurz nach dem Tod seiner ersten Frau Maria heiratete er am 5.3.1634 noch ein zweites Mal: Maria Kästner, Witwe des Tobias Kästner. Sie stammte aus Bockwa und war sicherlich nicht unvermögend, was allein schon ihr Name Kästner zu vermuten lässt. Auch die Tatsache, dass CHRISTOPH drei Jahre nach der Hochzeit, also 1637, zwei Güter kaufte, zeigt den vorhandenen Wohlstand der Familie Sarfert in Vielau. Er erwarb für 347 Gulden das �untere Gut� des Matz Hahn, der bey diesem Kriegswesen umb all das Seine gekommen, und von Wenzel Meurers Witwe und Erben das �obere Gut�. Aus seiner ersten Ehe mit Maria Meurer gingen zwei Söhne hervor, ANDREAS (6) und CHRISTOPH (7). Nach dem Tod des Vaters erfolgte am 6.6.1642 die Erbteilung. ANDREAS erhielt das �untere Gut� und CHRISTOPH das �obere Gut� in Vielau.
Wegen Christophs Heirat mit der Kästner-Witwe, knüpften die Sarferts aus Vielau nun auch Beziehungen nach Bockwa; denn auch Sohn CHRISTOPH (7) heirate am 11.11.1646, vier Jahre nach dem Tod seines Vaters, eine Maria Schmidt aus Bockwa. Noch im Jahr der Hochzeit kaufte der Bräutigam von seinem Schwiegervater Georg Schmidt, einem begüterten Einwohner und Richter aus Bockwa, das dortige �Obergut� für 340 Gulden und 15 Jahre später, 1661, für 795 Gulden das �Bockwaer Gut� des Zwickauer Bürgermeisters Wolfgang Reyer. Nun hatte CHRISTOPH (7) zwei Güter in Bockwa. Sein Gut in Vielau wird er verkauft haben, denn er war nach Bockwa gezogen, wo er auch am 12. Oktober 1691 im hohen Alter von 74 Jahren starb.
CHRISTOPH SARFERT (7) hinterließ sieben Kinder, die alle in Bockwa geboren wurden. Seine beiden Söhne CHRISTOPH (9) und ANDREAS (12) traten das Familienerbe an und sicherten es für zukünftige Generationen. Auch ihre Kinder, also CHRISTOPHS (7) Enkel, hielten an den Bockwaer Gütern fest. Sie unterschieden sich nun nach �Älterer� und �Jüngerer� Ast der Familie Sarfert in Bockwa. Noch drei weitere Sarfert-Generationen verblieben in Bockwa, bis sich Ende des 18. Jahrhunderts 12 Familienzweige bildeten, deren Glieder auch über Sachsen hinaus siedelten. Zuletzt war es nur noch Friedrich Sarfert (516), dessen Familie 10 Generationen ununterbrochen in Bockwa beheimatet war.

Quellen:
- Stammtafel des Geschlechtes Sarfert in Bockwa von Else Wiede, 1924
- Neue Sächsische Kirchengalerie, die Parochien Bockwa und Schedewitz, Aug. 1901
- Sarfert-Familienarchiv



Die Hüter....Direktorin Silvia Teichert (links)
und Dr. Angelika Winter im
Dezember 2008

des Stadtarchivs in Zwickau � 2.500 laufende
Meter mit Urkunden, Akten, Fotos, Karten,
Pläne usw.

Die Geschichte eines Stadtarchivs ist stets aufs Engste mit der Entstehung und Entwicklung der Stadt verbunden, deren historisch bedeutsames Schriftgut es aufbewahrt. Nicht umsonst werden die Stadtarchive auch Gedächtnis der Stadt genannt, so steht es im Ausstellungskatalog zur Ausstellung �Schätze des Stadtarchivs Zwickau� von 2008.
Das Stadtarchiv befindet sich in der Lessingstraße 1, im selben Gebäude wie auch die Zwickauer Ratsschulbibliothek (Büchersammlung der Stadt). Wir besuchten das Stadtarchiv im Dezember 2008. Freundlicherweise erlaubte die Direktorin, Frau Teichert, einen Blick �hinter die Kulissen�. Es verschlägt einem die Sprache und ebenso erschließt sich hier dem Geruchssinn ein neues Kapitel. Wie gern möchte man diese Bestände sichten, doch wo anfangen und wer hilft bei der Übersetzung? Für einen Laien bleibt das Archiv auf den ersten Blick, wie ein Buch mit sieben Siegeln, das man allein nicht öffnen kann. Das ist gut so und sollte auch mit Hilfe der Profis erfolgen.
Wiede beauftragt, ihre Ahnentafel fertigzustellen, in welcher auch eine umfangreiche Sarfert-Stammtafel enthalten ist. Die elektronische Datenverarbeitung konnte im Stadtarchiv Mitte der 90er Jahre eingeführt werden und soll helfen, das Archivwesen zu vereinfachen und Bestände zu sichern.
Neugierig machten uns die alten Ratsprotokolle, die seit 1510 nahezu lückenlos vorliegen, ebenso das älteste Bürgerbuch 1498 bis 1522, die alten Lehnbücher über die Eigentumsverhältnisse im 17. Jahrhundert und auch die Ausgaben des Zwickauer Wochenblattes von September 1802 bis März 1937.
Fazit: Familienforschung ist zwar ein zeitintensives Hobby, doch umso größer ist die Freude, dass Familienarchiv stetig wachsen zu sehen. Wir sind uns sicher, dass noch viele Schätze im Verborgenen liegen, die darauf warten, endlich entdeckt zu werden.


Scheermühle Reinholdshain � Heimatforscher Rentsch aus Glauchau
sandte uns dieses schöne Foto für unser Archiv. Die Mühle auf diesem
Ölgemälde war über Generationen in Sarfert-Besitz. Weitere Recher-
chen sind jetzt notwendig.


Holzverarbeitungsfabrik von Georg Sarfert. Seine ehemalige Büroangestellte
H. Reichert schrieb uns: Das Verhältnis zur Belegschaft war stets ein sehr gutes!

1946 erschien dieser Artikel in der Regionalzeitung � danach wurde der
Betrieb enteignet und Sarfert zu Straßenbau- u. Waldarbeiten verpflichtet.

Unweit der Grenze zu Tschechin liegt im reizvollen Erzgebirge an der Freiberger Mulde der staatlich anerkannte Erholungsort Rechenberg-Bienenmühle. Hier kaufte im Juli 1900 der Fabrikbesitzer G.A. Krügelstein aus Werdau eine Holzstofffabrik. Verbesserungen wurden vorgenommen, um neben der Wasserkraft, die oft während des Sommers nicht hinreichend war, auch die Dampfkraft nutzen zu können. Nach seinem Tod übernahm 1913 der Schwiegersohn DR. ERNST GEORG SARFERT (G-358) das Unternehmen, um es Anfang 1930 an seinen Sohn GEORG SARFERT *30.5.1893, +19.3.1976 (G-499) zu übertragen.
Von Hanni Reichert aus Bienenmühle erfuhren wir mehr über diesen Namensträger und seinem Schicksal. Sie war schockiert, was damals über ihren Chef verbreitet wurde. �Ich füge einen schauermäßigen Zeitungsartikel von 1946 bei, der nur von Proleten verfasst worden sein konnte, damit Sie sich ein Bild machen können, wie man damals in der Ostzone mit harmlosen Parteigenossen umgegangen ist. Das Verhältnis SARFERTS zur Belegschaft war stets ein gutes und was den aufgeführten Stundenlohn betrifft, war man auch damals schon an Tarife gebunden!�
Nach der Enteignung des Betriebes wurde SARFERT zu verschiedenen Arbeiten verpflichtet. Allen Auflagen ist er immer nachgekommen. Er wurde dann in den 50er Jahren rehabilitiert � aber eine Rückgabe seines Besitzes, auf die er immer gewartet hatte, ist nicht erfolgt.


Oberstleutnant Sarfert �
1942 Einsatz Luftwaffe

Ehepaar Susanna u. Georg Sarfert �
um 1970. Die Ehe blieb kinderlos.



Wir danken Hanni Reichardt (88 Jahre) sehr für Ihre Hinweise. Die Dokumente befinden sich im Archiv.



Auf Antrag haben wir zwei weitere Wappenbriefe ausgestellt. DR. DIETER SARFERT (G-681) aus Mainz und den Nachfahren von HANS SARFERT (C-551) aus Augs-burg. Sie sind nun ebenfalls zur vererbbaren Wappenführung berechtigt. Die Zahl der Träger des Sarfert Wappens hat sich damit auf 16 erhöht.
Eine Veröffentlichung unseres Familienwappens erfolgte im Jahr 2009 durch den Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin, im C.A. Starke Verlag. Auf Seite 15, Band 72 �Deutsche Wappenrolle�, wurde das Wappen abgebildet und beschrieben.



Nun liegt sie endlich vor, die Schrift Nr. 6 vom 5. Sarfert Familientreffen im August 2009 in Plauen. Reich bebildert kann das Familientreffen auf 88 Seiten noch einmal nachempfunden werden.
Die Hoteleigentümer lassen herzlich grüßen und laden ein, doch wieder einmal vorbei zu schauen.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen.

Bestellungen an:
Marion & Harald Sarfert, Brome
Telefon 0 58 33 - 97 81 30
FAX 0 58 33 - 15 59
Mail sarfert.brome@t-online.de
Preis 20,00 €, Versand 3,00 €
(Vereinsmitglieder 12,00 Euro).








In der Ausgabe 22 DSB berichteten wir über den Ethnologen DR. ERNST GOTTHILF SARFERT (C-311). Jetzt konnten wir eine bearbeitete Ausgabe seiner Südsee-Expeditions-Ergebnisse aus dem Jahr 1910 für das Archiv erwerben (244 Seiten mit sehr vielen Fotos).



E. Sarfert vor seinem
Wohnaus auf Nukumanu







Unser 89. Mitglied!
Wir haben uns sehr über den 1. Vereinsbeitritt im neuen Jahr gefreut und danken dafür ganz herzlich FRANZISKA LUDWIG GEB. SARFERT (C-697) aus Mönchengladbach. Franziska ist 67 Jahre alt und seit 48 Jahren mit Horst Ludwig verheiratet. Die beiden Töchter, Kirsten und Birgit, sind seit vielen Jahren in der Schweiz verheiratet.
Franziska wurde 1943 in Zwickau geboren. Dort blieb sie mit Eltern und Bruder ANDREAS SARFERT (C-698) bis 1956, um dann heimlich nach Augsburg in Bayern auszureisen. Bis zu ihrem Ruhestand war Franziska für die Ludwig & Co.KG als Sekretärin tätig. In der Münzstraße 9 in Zwickau führte der Großvater BRUNO SARFERT (C-452) ein Geschäft mit Haus-, Küchen- und Spielwaren.


Franziska Ludwig, geb. Sarfert � mit ihren beiden Töchtern
Kirsten (links) und Birgit, die mit ihren Familien
seit vielen Jahren in der Schweiz leben.


Wo ist Sabine Sarfert?

Das fragte uns Hannelore Heidel, geb. Trültzsch** aus Zwickau-Cainsdorf, die dabei ist, ein Klassentreffen zu organisieren. Sie würde sich sehr freuen, nach so vielen Jahren SABINE* wiederzusehen. Das Bild ist von 1948, beide gingen in die 4. Klasse der Dittesschule in Zwickau-Pölbitz, Leipziger Straße. Frau Fuchs war die Klassenlehrerin.



1788 Sarfert Schützenkönig

Aus dem Werdauer Tageblatt vom 20./21. Juli 1935 ist die Aufstellung der Schützenkönige. JOHANN AUGUST (62) war im Königsjahr 39 Jahre alt und Besitzer der Mühle in Leubnitz bei Werdau.



Tennisschuhe Made in USA

�Jetzt sind die Tennisschuhe da und passen perfekt!� schreibt uns THOMAS SARFERT (G-666) aus Vaterstetten. In Deutschland gab es die Schuhe nicht. Geholfen hat RIC SARFERT (S-222) aus den USA. Toll, wie das mit dem Sarfert-Netzwerk so klappt, staunten auch Moritz (G-1136) u. Henri (G-1148).



Grüße aus Marienberg

�Nich`schimpfen, weil ich nischt gepfiffen habe�, schrieb uns DEBORA HORN GEB. SARFERT (C-704). Sie hatte bereits am 20.11.2004 in Seiffen standesamtlich und am 28.05.2005 in Lauterbach kirchlich Sebastian Horn geheiratet. Ihre Kinder heißen Fabian und Moritz.



Eine große Familie (G-686)

Die Geschwister aus Mainz
Diamantene Hochzeit....

....feiern Alterspräsident JOHAN-NES SARFERT (J-589) und Frau Gertrud aus Wittingen am 25.5.2010. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen weiterhin alles Gute und Gesundheit!