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27. Ausgabe / November 2010 |
Hallo, Ihr Lieben! |
Die Welt scheint sich in den letzten Jahren immer schneller zu drehen und je schneller wir werden, desto weniger Spuren hinterlassen wir. Gerade deshalb ist es wichtig, Ereignisse in Wort
und Bild festzuhalten. Bitte denkt daran und schickt uns auch zukünftig Beiträge für die Familienzeitung und gebt Veränderungen bekannt, damit wir die Sarfert-Stammtafel aktuell halten können. |
Wir haben es dem Reformator Martin Luther zu verdanken, welcher in einem Sendschreiben die Ratsherren aller deutschen Städte aufforderte, allgemeine Schulen einzurichten. Jeder sollte lernen, in der Bibel und im Gesangbuch zu lesen und auch schreiben können. Schon vor 1517 gab es Schulen, doch diese Einrich-tungen waren den Klöstern (geistliche Schulen), den Kaufleuten (Schreib- u. Rechenschulen) oder dem Adel und Bürgertum (Lateinschulen) vorbehalten und deshalb nur einem begrenzten Kreis zugänglich. Die Visitation von 1529 fand in den Dörfern, so auch in Bockwa, noch keine Schule vor. Aber bereits 1602 wird geklagt: �Dass fast das ganze vergangene Jahr in Bockwa keine Schule abgehalten wurde, da der Schulmeister zu untüchtig und die Stadt Zwickau zu Nahe war, wohin wohl die Bessergestellten ihre Kinder schickten�. Das erste Schulhaus stand auf dem Kirchhof, und war somit für unsere Vorfahren deren erste Bildungsstätte. |
BILD OBEN: Die neue Schule in Bockwa um 1900. Sie befand sich schräg gegenüber der Kirche am Ufer der Mulde. Ihr Abriss erfolgte um 1970. |
In der vorangegangenen Ausgabe berichteten wir, dass die Familie SARFERT nun auch in Bockwa Fuß fasste. |
Schule in Bockwa 1682. Kein vorbildlicher Unterricht durch den Schulmeister. Abraham Krebs � auch die Gemeindevertreter sorgten sich . . . |
. . . und verfassten eine Beschwerdeschrift an den Superintendenten in Zwickau. Der 65jährige Gerichtsschöppe Christoph Sarfert war daran beteiligt. |
Hochehrwürdiger, Großachtbarer und Hochgelehrter, insbesondere Hochgeehrter Herr Doctor und Superintendens, großer Partron. |
Exempeln vorgegangen, andere Jungen, die doch nichts gekunnt, die ganze Woche durch aufsagen lassen, dass also unsere Kinder, die wir doch gerne zur
Schule und Gebet halten wollten, am Lesen, Schreiben, Beten gefährdet worden, den Catechismus und die Glaubens-Articul nicht lernen und aufwachsend
auch an ihren Seelen, welches erschrecklich und unverantwortlich Schaden leiden. Schicken auch unsere Jugend nicht zu ihm, weil sie vielmehr Böses als Gutes
von ihm lernen und haben sie, ehe uns Gott mit der Seuche heimgesuchet, zu andern Schulmeistern in benachbarte Dörfer aus Not und Begierde zu lernen
geschicket und laufen lassen. |
Actum Bockwa, den 6. November Anno 1682 Euer Excellenz Gebet- und Dienstwilligste, wie auch Gehorsamste und Unterthänigste M. Gottwald Weber, Pfarrer Justus Friedrich Weber, Substitutus, Hans Georg Kihn, Landrichter Andreas Freund, Richter David Wunderlich, Richter Hans Günther, Gemeinvorsteher Christoph Sarferd, Gerichtsschöpp |
Der Beschwerde wurde stattgegeben und ein Joh. Christoph Möckel bekam fortan die Schulgeschicke übertragen. |
Schule in Bockwa um 1939 kurz vor der Schließung. Das Gebäude wird für Propagandazwecke der Nationalsozialisten missbraucht. |
1880/81 wurde in Bockwa die neue Schule für 44.500 Mark gebaut, die sich nun schräg gegenüber der Kirche auf der anderen Straßenseite am Ufer der Mulde
befand. 700 Schüler fasste das neue Gebäude (siehe Seite 1), die durchschnittliche Klassenstärke lag bei mehr als 40 Kindern. 1901 wurde noch eine Turnhalle errichtet. |
Die Wende brachte auch bei BERND SARFERT (J-655) aus Potsdam gewaltige Veränderungen. Bis dahin war er mit der Band Winni II sehr erfolgreich im DDR Musikgeschäft. �He, kleines Fräulein� oder �Du musst wohl eine Hexe sein� und natürlich �Was soll ich mit dem Akkordeon� sind noch heute unvergessene Hits. Doch auf einmal war �Ostmusik� aus der Mode gekommen; deshalb trennten sich die 5 Musiker nach 16 schönen Jahren 1991. |
Der Leipziger Thomaner Chor. Bernd Sarfert (J-655) aus Leubnitz bei Werdau machte sein Abitur in Leipzig und gehörte dem Chor von 1961 bis 1969 an. |
Der in Leubnitz bei Werdau aufgewachsene BERND SARFERT war 6 Jahre alt, als er seine Leidenschaft für die Musik entdeckte. Er spielte Klavier und bekam Gesangsunterricht. 1960, 10 Jahre alt, schickten ihn die Eltern nach Leipzig auf die Thomas Oberschule, wo er mit 80 weiteren Schülern von 1961 bis 1969 dem berühmten Thomanerchor angehörte. Er wohnte im Thomas- Alumnat (Internat) und kam nur sonnabends nach Hause und das auch nur dann, wenn es nicht auf eine der vielen Konzertreisen ging. Nach dem Abitur nahm er ein Pädagogikstudium auf (Fächer Germanistik und Musikerziehung) und erhielt 1976 sein Diplom. Aus dieser Zeit resultiert auch seine Liebe zur Barockmusik, wobei es aber der �Country- Sound� war, welcher den Musikstil von Winni II inspirierte. |
Winni II - 1979. Die Band war in fast allen Unterhaltungssendungen der DDR. Bernd (re.) Sänger u. Bassgitarrist, Komponist und künstlerischer Leiter. |
1990 startete BERND SARFERT mit Frau Petra und Tochter Claudia, im Cecilienhof ausgebildete Restaurantfachfrau, mit der Töplitzer Kegelbahn, danach betrieben sie die Petzower Schlossremise und seit 1.2.2006 die �Bornimer-Tenne�. Die Gäste werden mit guter Deutscher Küche und leckeren vielfältigen Schnitzelgerichten verwöhnt. �Es wäre schön, die Begeisterung für Winni II wiederzubeleben�, überlegt der 60jährige Bernd Sarfert. |
Potsdam 2009. Besuch bei Bernd, Petra und Claudia. Bild rechts: Bernd mit Marion EJ-590 vor der Tenne. Hier macht der Chef ab und zu noch selbst Musik . . . |
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Menükarte. Zur Hochzeit von Ernst Sarfert (G-663) in Zwickau. Erbregelung. Anläßlich des Todes vonC.A. Sarfert (H-156), Reichenbach. |
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Auf Postkarte entdeckt |
Am 7.11.1914 sandte der Landwirt und Rentner ERNST SARFERT (F-243) aus Bockwa eine Postkarte mit seinem Wappen (als Relief auf der Postkarte!) an die Gebrüder Neumann nach Zittau und bat um Übersendung eines Philatelie-Kataloges. Das Wappen ist nirgendwo registriert � sehr wahrscheinlich war es sein persönliches �Markenzeichen�. |
6. Familientreffen 2012? |
Ein gutes Jahr ist seit unserem letzten Familientreffen in Plauen vergangen. Gerade deshalb freut es uns umso mehr, dass schon jetzt wegen eines weiteren Zusammentreffens
bei uns angefragt wird. Es wird gewünscht, möglichst bald den Termin und den Veranstaltungsort bekannt zu geben. |
Geschäftsbrief von 1893 |
Wieder einmal wurden wir bei ebay, dem größten Internetmarktplatz der Welt, fündig. Wir ersteigerten für das Familienarchiv diesen alten Geschäftsbrief. |
Noch erhältlich... |
...einen Restbestand an Luftballons mit dem Sarfert-Logo. Ihr könnt sie zu einem Sonderpreis von 2,50 Euro (10 Stück) ordern. |
Wir sind... |
...SARFERTS! Lustig und munter halten wir unsere Großeltern, KERSTIN UND GUNTHER SARFERT (M-901) aus Dresden auf Trab. Es grüßen herzlich die Enkel (von links): LINUS (M-1199), TIM (M-1154) und BEN (M-1200) aus Dresden. |