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18. Ausgabe / Mai 2006

Hallo Ihr Lieben!

Es sind nur noch wenige Wochen, die uns vom Wiedersehen beim 4. Sarfert Familientreffen vom 18. bis 20. August trennen � diesmal in der schönen sächsischen Bergstadt Freiberg.
Schon liegen 75 Anmeldungen vor, darunter viele, die erstmals teilnehmen. Wir freuen uns mit Euch, unseren Familienverbund so wachsen zu sehen. Doch einige von Euch werden auch noch vermisst, denen wir alle in Freiberg gern wieder begegnen würden. Bitte entscheidet Euch bald zur Teilnahme und meldet Euch an.
Im Hotel Kreller bei Frau Hengst
Telefon 0 37 31 / 3 59 00 und
bei Marion & Harald Telefon 0 58 33 / 97 81 30
Weitere Informationen auch zum Programm des Familien-treffens findet Ihr im Internet unter www.sarfert.org Wir freuen uns auf das Wieder-sehen und grüßen Euch

Herzlichst Eure

PS:
Wichtig! Noch klaffen Lücken im Familienarchiv. Wäre Freiberg nicht eine gute Gelegenheit, die zu schließen? Bitte bringt alles mit � von Fotos über Dokumente bis zu Zeitungsausschnitten usw. Ihr erhaltet die Unterlagen bald, garantiert unversehrt, zurück.


In Freiberg wieder dabei!

Ric Sarfert kommt mit seiner Familie aus USA,
um zum dritten Mal
am Familientreffen teilzunehmen.

Ric und seine Familie kommen zu uns von Limerick/Pennsylvania, einer Stadt etwa 50 km entfernt von Philadelphia. In Limerick leben sie seit 15 Jahren. Ric ist bei der National Penn Bank zuständig für die Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen, seine Frau Amy arbeitet seit 16 Jahren als Biologin für den Arzneimittel-hersteller Merck & Co. Ric hat erneut ein Halbtagsstudium aufgenom-men, um seinen MBA-Abschluß (Master) zu machen.
Amy und Ric lernten sich auf der Universität kennen, wo sie Biologie und er Finanzwesen studierte. Seit 19 Jahren sind sie nun verheiratet und stolz auf ihre Kinder: Liesel (11 Jahre), Zachery (8 Jahre).
Außer ihrem Haus in Limerick besitzen sie noch eine Ferienwohnung in der Nähe von State College, dort wandern, fischen und schwimmen sie im Urlaub, unternehmen Radtouren.
Bevor Ric mit den Seinen zu uns nach Freiberg kommt, wird noch Station in Köln und Heidelberg gemacht. Er will seinen Kindern die Städte zeigen, wo er studierte und seine guten Deutschkenntnisse erwarb.
Wir freuen uns auf die Familie Sarfert aus Amerika, wünschen eine gute Anreise und heißen Euch herzlich willkommen!

Familie Sarfert vor ihrem Haus in Limerick/Pennsylvania:
Tochter Liesl, Ric und Amy, Sohn Zachery (von links nach rechts)



Georg Milbrand

Sachsens
Ministerpräsident
grüßt uns zum
Sarfert Familientreffen

Zur Großbildansicht bitte klicken

In der Ausgabe Nr. 15 vom-November 2004 der Sarfert Briefe kann über die Begegnung mit dem Minister-Präsidenten von Sachsen, Herrn Prof. Dr. Georg Milbradt, nachgelesen werden. Wir, bzw. eher Marion als ich, hatten das Glück, anlässlich des Dresdner Stadtfestes an einer Führung durch die Räume der Staatskanzlei teilnehmen zu dürfen. Zur abschließenden Besprechung im Presseraum der Staatskanzlei baten wir den Ministerpräsidenten um ein gemeinsames Foto. Bereitwillig wurde dem stattgegeben und wir konnten bei dieser Gelegenheit auch die Grüße des Sarfert Familienverbundes ausrichten. Für diesen interessanten Tag in der Staatskanzlei revanchierten wir uns 2006 mit einer Einladung an den Ministerpräsidenten zum 4. Sarfert Familientreffen. Schon bald erhielten wir die erste Reaktion von Frau Barbara Hintzen vom Pressereferat. Sie teilte uns telefonisch mit, dass es mit einem Besuch wegen anderweitiger terminlicher Ver-pflichtungen diesmal leider nicht klappen wird. Vor einigen Tagen erreichte uns dann aber noch ein Grußwort des Ministerpräsi-denten. Prof. Dr. Georg Milbradt begrüßt unsere vielfältigen Aktivi-täten in Sachsen, und er wünscht uns für die Zukunft alles erdenklich Gute.



In diesem Haus wohnte die Familie Alfred Sarfert.
Brander Straße 24 in Freiberg



Die Familie Alfred Sarfert. Vater Alfred, Sohn
Hermann, Tochter Eva, Ehefrau Margarethe,
Tochter Gertraude, Hausmädchen Dora, Sohn
Helmut (von links nach rechts)

Vor einiger Zeit erreichte uns ein Brief von EVA SARFERT (G-724) aus Jena. Eva hatte in alten Fotoal-ben geblättert. Zum Vorschein ka-men einige Aufnahmen ihrer Fami-lie und dazu traten natürlich viele Erinnerungen an die schönen Jahre in Freiberg.
Als dritter Sohn des Berg-werksdirektors HEINRICH MORITZ SARFERT (G-256) wurde ihr Vater ALFRED SARFERT (G-408) am 26. Juni 1883 in Zwickau geboren. Er studierte von 1903 ab an der Berg-akademie, bestand 1907 die Di-plomprüfung als Bergingenieur und trat 1909 als Bergreferendar beim Oberbergamt Freiberg in den säch-sischen Staatsdienst. Er war dann als solcher und, nach-dem er im Jahre 1914 die Prüfung für den höheren technischen Staatsdienst in der Sächsischen Berg- und Hütten-verwaltung be-standen hatte, als Bergassessor bei den Berginspektionen (späteren Bergämtern) Zwi-ckau, Leipzig und Stollberg tätig. Während des Krie-ges mußte er seine Arbeitskraft oft an mehreren Stellen einsetzen. Sei-ne Zeit in Zwickau brachte es mit sich, daß er über ein Jahr lang ver-tretungsweise als Lehrer dort an der Bergschule wirkte. 1921 wurde er Vorstand der Bergämter Freiberg und Zwickau, um 1932 als Oberbergamtsrat ins Oberbergamt Frei-berg berufen zu werden.

Tradition Bergbau

Ein Beispiel für die vielen Verbindungen zum Bergbau:
Die Familie des Oberbergrats Alfred Sarfert.

Alfred Sarfert...um 1935

...und um 1950

Nach Kriegsende 1945 war Alfred Sarfert weiterhin als Oberbergrat am Bergamt Freiberg beschäftigt.
Zum Aufbau eines neuen, de-mokratischen Deutschlands hat-te er nun seine ganze Kraft und Fä-higkeit dem neuen Staatsgebilde zur Verfügung zu stellen, wie es in einer von Alfred Sarfert unter-schriebenen Erklärung vom 16.08.1946 lautete.
Die Kriegs- und Nachkriegszeit war geprägt durch große Sorgen um die beiden Söhne der Familie. Sie galten in Russland als vermisst. Alle Nachforschungen, auch die beim Generalfeldmarschall Paulus, blieben erfolglos. Sie kehrten beide aus dem Krieg nicht zurück.
Die Familie wohnte zunächst in der Körner Strasse 6, später dann im eigenen Haus in der Brander Strasse 25. �Es war eine schöne Zeit!� schreibt heute die Tochter Eva Sarfert. Wie ihr Vater so absolvierte auch ihr Neffe Reinhard Nickel sein Studium an der be-rühmten Bergakademie.
Die schöne Immobilie wurde Ende der 90er Jahre an eine Steu-erberatungsgesellschaft verkauft.

Wir danken Eva Sarfert (G-724),
die das Sarfert Archiv mit Informationen
und Unterlagen unterstützte


Kommerzienrat
Julius Sarfert
aus Reichenbach



Eine angesehene Persönlichkeit,
die viel für Stadt und Einwohner
Reichenbachs getan hat.

In der vorangegangenen Ausgabe der Sarfert Briefe berichteten wir über den Besuch des Königs Albert von Sachsen in Reichenbach im Juni 1889 und seiner Be-gegnung mit der Familie Sarfert Dank der Unterstützung durch den Reichenbacher Heimatforscher Werner Nitzschke und des direkten Schlebernachfahrens Daniel Hepp aus Bremen, ist es uns gelungen, mehr über Leben und Wirken von JULIUS SARFERT (H-258) in Reichenbach zu erfahren. Er ist ein Spross des Reichenbacher Zweiges im Jüngerer Ast des Sarfert Stammbaumes.
Sein Vater CARL AUGUST SARFERT (H-156) war, wie sein Großvater JOHANN AUGUST SARFERT (B-81) auch, Besitzer und Betreiber des bekannten Gasthofes �Zum Roten Hirsch� in Reichenbach. Als zweites von 13 Kindern erlernte er den Beruf eines Kaufmanns. 1862, erst 36jährig, übernahm er bereits die kaufmännische Leitung des Textilbetriebes Schleber in Reichenbach. Am 09. Februar 1865 ehelichte er die in Frank-reich geborene Firmeninhaberin und Witwe Leonie Schleber, geborene Claviez. Aus dieser Ehe stammen zwei Töchter, die leider früh an Lungen-tuberkulose verstarben.
Die Färberei mit Appretur, die in Reichenbach erzeugtes Gewebe veredelte, also färbte und, zur Erzielung von Glätte und Steife durch Bleichen, Pressen und Mangeln, verschönerte, gründete 1847 Georg Schleber aus dem Elsaß. Er kaufte in Reichenbach eine stillge-legten Baumwollspinnerei, die 1855 in die Hände sei-nes Bruders Jakob Schleber und dessen Ehefrau Leonie überging. Doch auch Jakob Schleber verstarb bereits 1859 und nach kurzer Ehe mit Gottlob Müller führte Leonie Schleber bis zur Heirat mit Julius Sarfert das Unternehmen allein.
Die Erfindung der Anilinfarbe Fuchsin (Syntheti-sche Farbstoffe aus Steinkohlenteer, die natürliche Farbstoffe wie Krapp und Indigo bald ersetzten) in Deutschland und Frankreich um 1860 brachte der Textilindustrie einen großen Auf- und Umschwung. Die bisherigen Farbstoffe wurden, weil teurer, bald verdrängt. Die Eheleute Sarfert führten ihren Betrieb sehr umsichtig und nutzten diese Neuerungen konsequent. Der Erfolg bestätigte sie, ihr Unternehmen gedieh und wuchs.
Im Reichenbacher Stammwerk fanden 700 Arbeiter ihren Lohn. 1892 wurde der Betrieb mit einem Kapital von 3,5 Mio. Mark in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Schon 1898 wurden im Unternehmen 1.700 Arbeiter beschäftigt.
Julius Sarfert war Mitglied im Ratskollegium und Freund und Förderer zahlreicher gemeinnütziger Vereinigungen und Unternehmungen. Unterstützt wurden zu dieser Zeit u.a. der Bau eines Erholungsheims für ältere Arbeiter und Witwen und einer öffentlichen Sommerbadeanstalt � das erste Volksbad in Reichenbach. Gestiftet wurde auch eine Glocke für das Geläut der Peter-Paul-Kirche.

Das Bleiglasfenster mit Wappenschild und Krone.
Einst Schmuckstück der Villa Sarfert, heute im Rathaus von
Reichenbach. Heimatforscher Nitzschke vermutet, dass es sich
um ein Familienwappen der Familie Sarfert handeln könnte.



Die Sarfert Villa 1940.
Der Abriß erfolgte 2001. Vorne links ist noch das Wirtschaftsgebäude
des ebenfalls abgetragenen Sarfert Gasthofes �Zum Hirschen� zu sehen.

1897 war das 50. Jubiläum des Betriebes zu feiern. Zugleich ein Anstoß, nun auch das Wohn- und Geschäftshaus, Altstadt Nr. 5, umfassend zu erneuern. Innen wie auch außen, sollte durch Türmchen, Fassadenschmuck, Stuckdecken, Deckenmalerei, Kunstschmiede- und Holzschnitzereiarbeiten, erfolgreiches Unternehmertum eindrücklich widergespiegelt werden.
Anlässlich dieses Firmenjubiläums wurde Julius Sarfert vom König per Dekret zum Kommerzienrat ernannt. Nur einen Tag vor seinem 62. Geburtstag, am 28. 12.1898, verstarb Julius Sarfert. Seine Frau Leonie überlebte ihn noch viele Jahre. Sie, Trägerin des Sidonienordens und Ehrenbürgerin von Reichenbach, verstarb am 1. Juni 1913 im Alter von 82 Jahren. Eine Engelsfigur aus carrarischem Marmor ziert die Grabanlage Sarfert an der Südostmauer des Reichenbacher Hauptfriedhofes. Diese besonders kunstvoll gearbeitete Plastik eines aufrecht stehenden, ja schwe-benden Engels ist sehr auffällig. An der Einfassung findet sich die Signatur: 1899, Johannes Schilling. Dieser galt Ende des 19. Jahrhunderts als einer der bekanntesten Bildhauer.


Familiengrab Sarfert in Reichenbach.
Mit den Inschriften: Julius Sarfert 1836-1898,
Leonie Sarfert, verw. Schleber, geb. Claviez.

Die Ehefrau.
Leonie Sarfert, verw. Schleber, geb. Claviez.

Die Sarfert-Villa, Altstadt 5 wurde 2001 abgerissen, das schöne Bleiglasfenster wie auch die Holzvertäfelungen wanderten ins Rathaus der Stadt und wurden dort eingebaut. Im Bleiglasfenster ist ein Wappenschild mit Krone dargestellt. Heimatforscher Nitschke vermutet, dass es sich um ein Familienwappen der Familie Sarfert handeln könnte. Eine Nachfrage beim Verein Deutscher Herold in Berlin bestätigte das nicht, vielmehr meint man dort, es sei ein Wappen des Hochadels, welches sich, bei entsprechender Recherche, vielleicht noch genauer zuordnen lassen könne. Der Niedergang der Textilindustrie in Sachsen lässt sich am Beispiel der Beschäftigten nachvollziehen. 1928 wurden 300.000 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Wendezeit 1989 waren es noch etwa 150.000 und heute nur noch 15.000. Die Schleber Fabrik firmierte zu DDR-Zeiten als Textilveredelungsbetrieb VEB-Vogtlandstoffe. Doch mit Beginn des 21. Jahrhunderts verschwand auch dieser Name und damit die Textilindustrie in Reichenbach.

Wir danken dem Heimatforscher Werner Nitzschke (links)
aus Reichenbach und dem direkten Schleber-Nachfahren
Daniel Hepp aus Bremen für die freundliche und bereitwillig
gewährte Unterstützung.

Vor 100 Jahren
die freie Presse über einen Vorgang anno 1906
Gegen den Spinnereibesitzer SARFERT (G-358) wird durch die Stadt Werdau wegen eines zur Verlängerung der Brückenstraße erforderlichen Grundstückes ein Enteignungsverfahren eingeleitet. Der Eigentümer verlangt von der Stadt außer dem Kaufpreis eine Entschädigung von 5.000 Mark. Der Rat, der nicht einsieht, dass wegen einer Straßenverlängerung dem Eigentümer ein Schaden entsteht, beantragt nun die zwangsweise Enteignung der benötigten Fläche.
(Freie Presse Werdau 01.02.2006).

Volle Spannung
Die Bildzeitung vom 19.10.2005 berichtet über eine Havarie beim Stromversorger Envia. In Reins-dorf bei Zwickau wurden 36 Haushalte lahm gelegt. Möglicherweise haben Mitarbeiter vor Ort das falsche Kabel repariert, danach zuviel Spannung angelegt. Betroffen war auch der Autoschlosser UWE SARFERT (C-684). Diverse Elektrogeräte waren nach dem Überspannungsschaden zerstört. Für den Schaden will der Stromversorger dennoch nicht aufkommen. Uwe kämpft jetzt um sein Recht. Auch im Fernsehen konnte Uwe bereits darüber berichten. Den Videomitschnitt dazu übergab Uwe dem Sarfert Archiv.

E-Mail-Verzeichnis
JÜRGEN SARFERT (M-859) aus Stuttgart regt an, unsere E-Mail- Adressen auf der Sarfert Home-page zu veröffentlichen. Eine gute Idee. Also, schickt uns bitte einen kurzen elektronischen Gruß mit Eurem Einverständnis.

Alte Rechnung von 1913

Die Firma Sarfert & Stüber aus Leipzig, Inhaber PAUL SARFERT, (C-313) Gurken-Einlege-Geschäft, Sauerkohlfabrik, Beeren-Siederei, marinierte Fische.

Neu im Sarfert Archiv
Aufgenommen wurde das Buch �Bergbau u. Bergstadt Johanngeorgen-stadt�. Auf den Seiten 181 und 184 finden sich Abbildungen mit ALFRED SARFERT (G-408). Neben technischen Aspekten kommt auch der Alltag des einfachen Bergmanns im Buch nicht zu kurz.

Sarfert Stammtafeln 2006
Vollständig überarbeitet und ergänzt präsentieren sich auf 88 Seiten die Stammtafeln der Sarfert Familien, Stand Mai 2006. Hinzugefügt wurde jetzt auch ein Ehepartnerregister. Erhältlich ist die Broschüre beim Sarfert Familientreffen in Freiberg.

Der Sarfert Förderverein dankt den Spendern:
HUBERTUS SARFERT, Haibelmühle.
ELFRIEDE MÜLLER UND
BRUNHILDE MÜTZE,
Lichtenstein.
EVA SARFERT,
Jena.
HEINZ SARFERT,
Friedrichshafen.

Mitfahrgelegenheit sucht . . .
. . . JOSEFINE SARFERT (G-667) aus Düsseldorf. Sie ist am 18.08.06, 19.00 Uhr, am Flughafen Dresden und möchte nach Freiberg zum Sarfert Familientreffen.


Wir trauern um


KARIN ZIMUTHA
geb. Sarfert (M-724)

Sie verstarb am 03. Mai 2005 im Alter von 63 Jahren an einem Krebsleiden in Dresden.