Weihnachten 2003, ein Reisebericht von Harald Sarfert, Brome:
Schon seit einigen Jahren halten wir uns das 2. Adventswochenende frei. Die Freude war wieder groß, als es dann endlich los ging, wieder einen Weihnachtsmarkt zu erkunden. Mit Bekannten fuhren wir am Freitag, 05.12.2003, zuerst nach Zwickau. Dort wurden wir im Holiday Inn Hotel sehr herzlich begrüßt. Auf unserem Zimmer fanden wir einen Obstkorb und einem Gruß vom Geschäftsführer Peter Alexander Iwand vor. Wir waren richtig stolz, dass man sich an Sarfert und das große Sarfert-Treffen noch erinnerte. In Zwickau kannten wir uns bestens aus und unternahmen sogleich einen kleinen Bummel durch die Fußgängerzone. Danach ging es auf den Weihnachtsmarkt. Alles war sehr schön weihnachtlich geschmückt. Die Stände luden direkt zum Kaufen ein. Von Vogtländischen Backspezialitäten bis zu Erzgebirgischen Spielzeug gab es allerlei anzuschauen und zu probieren. Alles ließ sich gut erkunden. Kein Gedrängel und der Blick auf die Angebote der Stände war frei. Besonders geschmeckt hat uns die sächsische „Riesenboulette“ und die Thüringer Bratwurst. So liebten wir es und genossen die leider schnell vergehenden Stunden. In den Priesterhäusern war die Sonderausstellung zur Steinkohle im Zwickauer Revier einen Besuch wert. Dabei lernte ich Dr. Löffler vom Städtischen Museum kennen. Er zeigte sich sehr interessiert an den Ergebnissen der sarfertschen Forschungen. In der Ausstellung fand ich mehrere Hinweise auf unseren Namen. Mein ganz besonderes Augenmerk galt einem Gründungsprotokoll der Steinkohlewerke Morgenstern aus 1847. Dieses hatten auch einige Namensträger Sarfert unterschrieben. Leider lief mir dann die Zeit davon, um mich noch näher damit zu beschäftigen. Zum Glück bleibt die Sonderausstellung noch bis Ende 2004 – eine Pflicht, hierher noch einmal zu kommen! Vielleicht lässt sich ja dann eine Führung durch die Ausstellung arrangieren. Der Abend endete mit einem schmackhaften Schwarzbier im „Wenzel“. Ein Abendessen brauchten wir nicht mehr, denn der Weihnachtsmarkt hatte uns ausreichend versorgt. Am Samstag verließen wir das schöne Zwickau und merkten, dass es inzwischen schon richtig kalt geworden war.

Bei einem kleinen Stopp in Altenburg bummelten wir auch über den dortigen Weihnachtsmarkt. Sehr schön war hier das Angebot von vielen heimischen Produkten. Wir deckten uns mit Altenburger Ziegenkäse ein, welcher uns von der freundlichen Verkäuferin Ursula Foltin in allen Variationen gereicht wurde. Als eine weitere Spezialität kam der „Altenburger Schwarzgebrannte“ mit ins Gepäck. Dann ging es erwartungsvoll weiter Richtung Leipzig. Im Radio hörten wir den Jump-Sender. Es wurde vor dem Hauptbahnhof ein Suppenwettbewerb ausgetragen. Welcher Hotelkoch würde wohl die beste Suppe kochen? Im Zentrum von Leipzig dann die Katastrophe! Alles dicht. Keine Parkplätze und alles voller Menschen. Plötzlich tat sich eine Parklücke auf, die wir auch gleich schlossen. Solch ein Glück! Also rein in das Getümmel. Die Sehenswürdigkeiten wurden von den vielen Bustouristen umlagert. Einfach kein Rankommen. Auch der Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus blieb für uns uneinnehmbar. Hier sollte keine Vorweihnachtsfreude aufkommen. Nach einer Tasse Kaffee fuhren wir weiter Richtung Wittenberg. Nachdem wir in Bad Düben die Mulde überquert hatten, kamen wir direkt am Hotel National vorbei. In diesem Hotel übernachtete ich auf meiner letzten „Radtour Brome-Zwickau“. In der Gaststube erinnerte mich alles an die ereignisreichen Tage im Sommer 2002 und das Zusammentreffen mit den von der Muldeflut betroffenen drei Familien. Der Wirt, Herr Gleisinger, erkannte mich wieder. Wir wurden sehr herzlich bewirtet und bekamen Gänsekeule mit Kloß und Rotkohl gereicht. Es schmeckte uns überaus gut. Im Dunkeln ging es dann weiter nach Wittenberg zur Lutherstadt. Wir hatten zwei Übernachtungen im schönen Hotel Best Western gebucht. Der Weihnachtsmarkt hatte bereits geschlossen und so machten wir noch einen kurzen nächtlichen Stadtrundgang. Beeindruckt waren wir von den vielen kleinen Geschäften in bestens renovierten Häusern. Die Stadt hatte sich auf Touristen gut vorbereitet. Der gerade angelaufene Luther-Film war dabei sicherlich eine hilfreiche Reklame, obwohl nicht eine Szene in der Stadt gedreht wurde. Am Sonntag nach dem Frühstück begannen wir unser Kulturprogramm. Wir wollten möglichst viel über die Lutherstadt und Luther erfahren. Direkt neben unserem Hotel war das Lutherhaus zu finden. In diesem ehemaligen Kloster hatte der Augustinermönch Luther, nach der Heirat mit der Nonne Katharina von Bora und seinen sechs Kindern, viele Jahre gelebt. Die original Luther-Stube war erhalten und viele, viele Exponate berichteten von seinem aufregenden Leben. Der Reformator hatte hier in der Universität gelehrt. In der Schlosskirche mit der Thesentür ist sein Grab zu finden. Auch die Stadtkirche mit dem Cranach-Altar war sehr interessant anzusehen. So waren wir den ganzen Tag auf den Beinen und fanden gerade noch die Zeit, um auch hier den kleinen aber feinen Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz anzusehen. Rund um den Markt, in Altstadthöfen mit jahrhundertealter Geschichte, boten die Wittenberger ihre ganz eigene Weihnachtsatmosphäre. Hier gefiel es uns außerordentlich gut. Unser Abendessen nahmen wir beim Ungarn ein. Dabei wurden wir am Tisch mit ungarischer Weihnachtsmusik unterhalten. Am Montag, nach dem Frühstück, unternahmen wir noch einmal einen kleinen Bummel. Die vielen kleinen Fachgeschäfte boten eine angenehme Vielfalt Um 14.00 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg nach Brome. Es war wieder ein sehr gelungener Ausflug und wir alle waren der Meinung: „die Weihnachtsmärkte der kleinen Städte boten die richtige Atmosphäre“!