Mainz - 27. Tag der Deutschen Einheit

Samstag 30.09.2017
Nach 5 Stunden Autofahrt erreichten wir das romantische Heidelberg. Nur kurz ein Blick hinauf zur Schlossruine und schon ging es durch die vielen verwinkelten Gassen dieser alten Universitätsstadt weiter zur "alten Brücke", wo wir den Neckar überquerten. Der Radweg führte uns nun bei schönstem Wetter von Heidelberg über Ladenburg nach Mannheim. Von dort brachte uns die Bahn nach Speyer. Schnell bezogen wir unser Hotel www.goldener-engel-speyer.de um uns noch vor Einbruch der Dunkelheit die Stadt anzuschauen. Doch stark einsetzender Regen ließ uns im Kaiserdom Schutz suchen. Ein beeindruckendes Bauwerk, das zur Bauzeit (1030 - 1061) als größtes Gotteshaus des Christentums galt. In der Krypta liegen die Herrscher der Salierdynastie begraben aber auch die Staufer und Habsburger nutzen sie als letzte Ruhestätte. In der Hausbrauerei Domhof www.domhof.de kehrten wir dann zum Abendessen ein. Die bodenständige pfälzer Gastlichkeit hat uns sogleich überzeugt und wir bestellten uns "Saumagen", ein typisches regionales Gericht, was insbesondere Kanzler Kohl sehr gerne mochte.

Sonntag 01.10.2017
Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Adenauer Park direkt gegenüber dem Bahnhof. Hier fand der Kanzler der Deutschen Einheit, Helmut Kohl, seine letzte Ruhestätte. Er verstarb am 16. Juni 2017 und hatte verfügt, statt in Ludwigshafen hier in Speyer beerdigt zu werden. Von Speyer fuhren wir mit unseren Rädern entlang des Rheins über Ludwigshafen bis nach Worms. Schöne Rheinlandschaften sorgten dabei für Abwechslung. In Ludwigshafen stoppten wir an der Rheingalerie. Ein riesiges Shoppingcenter mit schöner Außenterrasse und Blick auf den Rhein. Danach fuhren wir vorbei am weitläufigen BASF-Gelände bis wir Worms erreichten. Dort hatten wir im "Alten Ruderhaus" www.altes-ruderhaus.de unsere Zimmer gebucht. Nach einer Erkundungsfahrt durch die Nibelungenstadt und einem Glas Wein in der Nähe des Hagendenkmals endete dieser schöne Tag.

Montag, 02.10.2017
Um 9:00 Uhr fuhren wir bei leichtem Nieselregen entlang der Rheinpromenade zum Hagendenkmal. Nach der Nibelungensage hat Hagen, der grimmige Diener des Burgunderkönigs Gunther, hier den Nibelungenschatz im Rhein versenkt. Siegfried, Held der Geschichte und Drachentöter, hatte den Nibelungenschatz. Er durfte mit Zustimmung Königs Gunther dessen Schwester Kriemhild heiraten, wenn es ihm gelingen würde, die stolze Brünhild aus Island zu überzeugen, wiederum König Gunther zu heiraten. Mit seiner Tarnkappe schaffte es Siegfried. Zwischen Kriemhild und Brünhild kam es schnell zum Streit am Hofe, wer von beiden darf wohl zuerst in die Kirche gehen? Dieses Drama soll sich auf den Stufen des Doms an der Nordseite zugetragen haben. Letztendlich wird Siegfried von Hagen getötet. Kriemhild heiratet ein zweites Mal, Attila, den König der Hunnen. An seinem Hofe, bei einem großen Fest, kommt es zu einem großen Kampf - am Ende sind fast alle tot. Dieses deutsche Epos ist vergleichbar mit den Werken Homers für die Griechen.
Dann besuchten wir den ältesten jüdischen Friedhof Europas und in unmittelbarer Nähe noch das größte Reformationsdenkmal der Welt, und fuhren weiter mit der Bahn von Worms nach Oppenheim. Von dort radelten wir das letzte Stück Weges durch die schönen Weinberge bis nach Mainz. Der gute Geschmack der blauen Trauben lässt eine gute aber wegen der besonderen Witterungsverhältnisse des Jahres mäßige Ernte erwarten.
Der 27. Tag der Deutschen Einheit wurde 2017 unter dem Motto "Zusammen sind wir Deutschland" gefeiert. Gleich am ersten Länderstand hörten wir die Eröffnungsrede der Ministerpräsidentin von Rheinland Pfalz und aktuellen Bundesratspräsidentin Malu Dreyer. Die Festmeile war großzügig bemessen und stand unter extrem hoher Polizeibereitschaft, die wir überall, sogar mit Maschinenpistolen bewaffnet, sahen. Dann hin zum Sachsenstand. Wie gewohnt, trafen wir Hermann Fleischer aus Freiberg in seiner Bergknappen-Uniform. Er freute sich, uns wiederzusehen. Wir kennen uns vom 4. Sarfert-Familientreffen 2006 in Freiberg. Am Stand war er vom Morgen bis zum Abend zu finden und er war ein ausgezeichneter Repräsentant des Landes Sachsen. Auch die sächsische Weinprinzessin Sandra Ruland aus Meißen war vertreten. Nun kamen noch Gerda und Jochen Sarfert dazu, die es sich inzwischen nicht mehr nehmen lassen, bei den Einheitsfeiern dabei zu sein. Auch Dr. Dieter Sarfert aus Mainz kam am Abend vorbei, um bei diesem kleinen Familientreffen dabei zu sein.

Dienstag 03.10.2017
Zum Festgottesdienst kamen Politik und Würdenträger in der Mainzer Dom. Danach gingen Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Steinmeier direkt auf uns zu. Wir standen in der ersten Reihe hinter der Absperrung und sahen vor uns ein Händeschütteln der Politiker. Dafür gab es viel Beifall, anders als im letzten Jahr in Dresden. Das brachte insbesondere der Kanzlerin viel gute Laune. Am Sachsenstand sahen wir uns alle erneut. Es war ein schönes Beisammensein mit vielen interessanten Gesprächen. Dann fuhren wir mit der Bahn nach Heidelberg und von dort mit dem Pkw wieder in die Heimat.
Insgesamt etwa 160 km sind wir mit unseren Rädern gefahren. Hatten 3 Mal übernachtet und waren einhellig der Meinung "es war eine ausgezeichnete" Tour mit vielen tollen Eindrücken.