Reise nach Südafrika:
Unseren diesjährigen Urlaub verbrachten wir in Südafrika mit anschließender Badewoche auf Mauritius. Die Zeit war gut gewählt (1.10. -21.10.02), begann doch auf der südlichen Erdhälfte der Frühling und uns erwartete eine Fülle von herrlich blühenden Blumen, Sträuchern und Blumen.
Doch der Reihe nach: Abflug abends in Zürich -Ankunft morgens in Johannisburg. Wir werden von einem weißen, einheimischen, einigermaßen Deutsch sprechenden Führer empfangen. Eine erste Panne - wir warten über 1 Stunde auf angeblich noch fehlende Mitreisende, die dann letztendlich schon lange im Bus sitzen! Die Fahrt geht nach Pretoria, der Landeshauptstadt. Unterwegs erhalten wir Geschichtsunterricht über das Land in kurzgefasster für Touristen verständlicher Form. Danach erfolgte die Besiedelung Südafrikas durch die Holländer (Buren) in einem unbevölkerten, leeren Landstrich, in dem nur einige mit ihren Viehherden umherziehende, schwarze Volksgruppen angetroffen wurden. Das Recht der Landnahme war also auf weißer Seite. Entsprechend geprägt finden wir die Groß- u. Mittelstädte in ihrer Architektur u. Infrastruktur. Die Städte könnten genauso gut in Europa stehen, abgesehen von der schwarzen Bevölkerung, die aber bisher nur Platz an den Randgebieten findet, zu Zehntausenden zusammen gepfercht in primitiven Papp-, Holz-, Blecheigenkonstruktionen vielfach ohne Wasseranschluss u. Toiletten. Wir werden davon tunlichst abgeschirmt u. sehen die Verhältnisse nur im Vorbeifahren aus sicherer Entfernung. Die Gefährlichkeit eines Besuches der "townships" wird immer wieder betont! Die Weißen leben dafür im goldenen Käfig: Villen, herrliche Gartenanlagen mit Pools u. Gärtner sehen wir hinter hohen Mauern, gesichert mit Glasscherben, scharfkantigen Eisenteilen, Stacheldraht u. elektrisch geladenen Drähten. Unsere Sightseeing-Tour führt zu den üblichen protzigen Regierungsvierteln, Denkmälern u. dem historischen Stadtkern, nicht zu vergessen das "Voortrekker Monument", ein südafrikanisches Völkerschlachtdenkmal nach Ähnlichkeit u. Größe. Hier wird die ehemalige Burenherrlichkeit jedes Jahr am 16. Dezember (Sieg über die Zulus) ausgiebig gefeiert. Irgendwie muss man dabei an die provokanten Oranjemärsche in Nordirland denken! Im Hintergrund bewässern schwarze Arbeiter die Gartenanlagen, stechen einzelne Unkräuter aus dem makellosen Rasen u. beschneiden die Büsche. Apartheid ist noch längst nicht überwunden) jedenfalls nicht in den Köpfen der Weißen u. auf deren Bankkonto! Gott sei Dank gibt es aber viele Eindrücke über die man sich freuen kann! Ich erwähnte es schon - die unübersehbare Blütenfülle! Pretoria ist in ein lichtes Hellblaulila getaucht. Seine blühenden Jakaranda-Baumalleen und -Parks unterbrochen von Rosenhainen u. Strelitzien-Anlagen spielen eine Farbsymphonie. Und dann die Begegnung mit den Einheimischen) den wirklichen Afrikanern! Ob auf der Straße, an den Verkaufsständen, in Restaurants oder im Hotel - aufgeschlossene Gesichter mit viel Lebensfreude und Freundlichkeit. Kleine Geschenke kommen da gut an: Kleidungsstücke, Kugelschreiber u.ä. Auch die Tierwelt kommt uns entgegen. Im Krüger-Nationalpark müssen wir den Elefantenherden die Vorfahrt lassen, Kaffernbüffel, Antilopenrudel u. drei satte Löwenherren beäugen uns gelangweilt vom Straßenrand aus. Auch Leopard u. Nashorn wollen sich aus sicherem Abstand die Jeeptouristen aus Europa nicht entgehen lassen. Nur die Photoausbeute ist gleich null. Meine Kamera blockiert an diesem Tag! Entspannung finde ich am Abend. Das Übernachten in nachempfundenen, landestypischen Schilfhütten (mit allem Komfort) vermittelt eine gedämpfte, beruhigende Stimmung und wir schlafen an diesem Tag selten gut. Ebenfalls unvergesslich unsere Unterbringung in Pilgrims Rest, einer ehemaligen Goldgräbersiedlung. Hier hat man einen alten Wohnhauskomplex mit authentischer Einrichtung des 19. Jahrhunderts liebevoll u. gemütlich vom Messingbett bis zur Frisierkommode als Hotelunterkünfte eingerichtet. Dass Südafrika etwas größere Dimensionen als Deutschland hat, erfährt man bei der Weiterreise von Swaziland durch Kwazulu-Natal. Neben abwechslungsreichen Abschnitten fährt man stundenlang durch endlose Eukalyptuswälder, Kiefern- u. Zuckerrohrplantagen bis man endlich Durban erreicht. Hier krasser Szenenwechsel:
Die Weite des Indischen Ozeans liegt vor uns u. viele Schiffe, die auf ihre Abfertigung im Hafen warten. Der Entfernung wegen nun ein kurzer Luftsprung von 1500 km nach Port Elisabeth. Ab hier dürfen wir uns auf den landschaftlich schönsten Teil unserer Reise, der "Gardenroute" freuen. Hier wechseln sich Steilküsten mit haushohen Brechern und kilometerlange, weitgeschwungene Sandstrände, Surfparadiese, dazwischen herrliche Freizeitsiedlungen u. Kleinstädte ab. Namen wie Plettenberg Bay, Mossel Bay oder Tsitsikama-Nationalpark sind uns jetzt Begriffe, ebenso frische Austern aus Knysna mit einem Glas Guinnes. Trotz der Kargheit der gebirgigen Landschaft - wir fahren landeinwärts in die kleine Karoo - freuen wir uns an vielen Farbtupfern: die niedrigen rosablühenden Polster, die mannshohen Büsche der exotischen Chinalampions u. der Nationalblüte, gelb- u. rotblühende Königsproteas. Der weitere Verlauf beschert uns dann einen interessanten Tag auf einer der vielen Straußenfarmen in Oudtshoorn. Wir sind ganz angetan von diesen Vögeln mit dem relativ kleinen, aber ausgeprägten Kopf auf dem langen Hals, den großen Augen u. dichten Wimpern.

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Glücklicherweise ist meine Kamera wieder bei Laune. Früher begründete die Federnproduktion den Reichtum der Farmer, heute ist es die Verwertung des Fleisches der Jungvögel - Alternative zu Geflügel. Nur nicht bei den Eiern:
1 Straußenei = 25 Hühnereier! Von wegen Frühstücksei!
Jede Reise geht einmal zu Ende, in diesem Fall in Kapstadt. Einen ungemein starken Eindruck empfangen wir von der gestaffelten Kulisse dieser Stadt: Vom weiten Hafen aus leicht erhöht, die eigentliche City, dahinter ansteigend wie in einer großen Arena. die Wohnviertel der Stadt mit krönendem Abschluss, Signal Hill, Lions Head u. über allem die steile Wand des Tafelbergs. Unser Hotel liegt günstig als am nächsten Morgen keine Wolken den Berg einhüllen u. unsere Reisegruppe zu den ersten der Gipfelstürmer an der Seilbahnstation gehört. Eine Umdrehung macht die Gondel während der Bergfahrt u. breitet damit das gesamte Panorama für jeden aus. Der Blick von oben auf die Stadt mit seiner gewaltigen Ausdehnung bis in entlegene Meeresbuchten ist grandios. Ebenbürtig ist dann aber auch die Nachmittagsfahrt über die Kaphalbinsel zum Cape Point. Hier finden die "Big Five": Elefant, Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn aus dem Krügerpark eine Ergänzung: Wale, die in dieser Jahreszeit in Gruppen unweit der Küste ihre Jungen zur Welt bringen.
Und so sieht man mehr als einmal die großen Fischkörper, kopfstehend mit der Schwanzflosse aus dem Wasser ragend, aber auch die imposante Wasserfontäne am Kopf. Sehr schnell stellt man fest, dass Kapstadt in den wenigen Tagen gar nicht zu erfassen ist. Bleibt also für den eiligen Touristen sich einige wenige Rosinen aus dem Kuchen zu picken: Einkaufs- u. Amüsierbummel in der neugeschaffenen Waterfront, auf Tuchfühlung mit Haien u. Rochen im 2-Ozean-Aquarium, afrikanisches Kunstgewerbe u. eine Wanderung auf den Lions Head bei Sonnenuntergang. Mit diesem Eindruck schließe ich meinen Bericht, schöne Erinnerungen, aber auch Nachdenkliches bleiben.

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