Nach Bremen zum Tag der Deutschen Einheit
Nach zwei Jahren Pause setzten wir 2010 unseren Plan um, wieder einmal mit den Rädern zur Festveranstaltung „Tag der Deutschen Einheit“, zu fahren. Diesmal hatte die Hansestadt Bremen eingeladen. Am 1.10.2010, einem Freitagmorgen, parkten wir unseren Kleinbus in der Parkgarage Hamburg Hauptbahnhof und fuhren mit den Rädern Richtung Rathaus und dann zu den Landungsbrücken am Hafen. Hier wartete auf uns der „Halunder Jet“ www.helgoline.de, ein Katamaran, der uns mit etwa 70 km die Stunde bis nach Cuxhaven brachte. Von dort fuhren wir entlang der Nordseeküste bei starkem Gegenwind 55 Kilometer bis nach Bremerhaven. Wegen des starken Windes blieben wir nicht oberhalb sondern fuhren unterhalb der kräftig grün bewachsenen Deiche. Einzige Zuschauer waren die vielen Kühe und Schafe. Eine Rast machten wir in der eher unscheinbaren Speisegaststätte „Zur Gemütlichen Ecke“ in Spieka Neufeld, die mit vorzüglich schmeckenden Fischgerichten überzeugte. Eine alte Fotomontage in einem Bilderrahmen an der Wand weckte meine Aufmerksamkeit. Bilder vom Schützenwesen der sächsischen Stadt Werdau von 1907! Warum hingen sie hier einfach so hinterm Nordseedeich? Die Lösung kam prompt: „Der Großvater des Betreibers war Sachse und hatte hier eingeheiratet!“
Dann erblickten wir die Kräne des Containerhafens Bremerhaven. Dennoch dauerte es noch ein ganzes Weilchen, bis wir ankamen. Ein reger Lkw-Verkehr herrschte hier im Hafen und ließ vermuten, dass dies sicherlich ein gutes Zeichen für die Wirtschaft ist. Vom Ladebahnhof wurden deutsche Marken-Pkws, wie Audi und BMW, mit logistischer Meisterleistung in die wartenden Schiffe überführt. „In der letzten Gaststätte vor New York“ tranken wir ein Bier, um anschließend im Hotel Atlantic www.atlantic-hotels.de unsere Zimmer zu beziehen. In Bremerhaven waren wir von „Den Hafenwelten“ beeindruckt. Ein maritimes Tourismuszentrum mit einzigartigen Attraktionen, wie das Auswandererhaus, das Deutsche Schifffahrtsmuseum und das Klimahaus www.klimahaus bremerhaven.de welches wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück anschauten.

Am Samstag, 2.10.2010, nach der Besichtigung des Klimahauses, setzte uns die Weserfähre über. Es ging weiter nach Nordenham und dann noch bis Brake. Nun schon den zweiten Tag in Folge hatten wir heftigen Gegenwind. Dann kam noch Regen dazu. Dies alles zwang uns, auf das Transportmittel Bahn zu wechseln.
In Bremen angekommen, vernahmen wir gleich die gewohnte Atmosphäre des Tags der Deutschen Einheit, nur diesmal mit viel Polizeipräsenz, denn es gab im Vorfeld Hinweise zu anstehenden Sprengstoffanschlägen in Deutschland. Vom Bahnhof bis zum Rathausplatz waren es nur zwei Kilometer. Unser erster Blick galt den Wahrzeichen der Stadt: Stadtmusikanten, Rathaus mit Rathauskeller und Roland. Viele Stände rund um das Rathaus waren aufgebaut und viele Besucher auf den Beinen. Auf der Marktplatzbühne spielte gerade die Band Ahmed ma hlad aus Tschechien. Gegenüber dem Rathaus lag unser Hotel Classico www.hotel-classico-bremen.de wo wir die Zimmer bezogen. Jedes Zimmer war individuell gestaltet. Wir bekamen das „Kuba“ und das „Griechenland“ Zimmer. Kurze Zeit später ein Bummel durch die bekannte Böttcher-Gasse und dann ging es mit den Rädern etwa 3 km entlang der Weserpromenade zum Europahafen. Entlang der Stecke überall Verkaufsstände und jede Menge Menschen. Am Europahafen fand sich die Hauptbühne und die bekannte „Ländermeile“, wo sich die 16 Bundesländer präsentierten. Besonders schön der Sachsenstand, wo uns die Weinkönigin 2008/2009, Marleen Herr, gut mundende sächsische Tropfen anbot. Ein regelrechter Renner war „Thüringer Bratwurst“ aus Weimar. Die Schlange der Hungrigen war zeitweise bis zu 25 Meter lang. Die Zeit verging wie im Fluge und schon war es 21.00 Uhr, als NENA trotz Nieselregen mit ihren bekannten Liedern „99 Luftballons, willst du mit mir gehen und Leuchtturm ordentlich Stimmung machte.
Es machte einfach riesig Spaß dabei zu sein. Am nächsten Morgen, Sonntag 3.10.2010, am 20. Tag der Deutschen Einheit, wollten wir unser Frühstück im Cafe des Hotels einnehmen, da kam die große Überraschung. Keiner durfte ins Hotel, es war alles zugesperrt! Überall Polizei und auf dem gegenüber liegenden Rathausdach dunkel vermummte Sicherheitskräfte, die alles ins „Auge nahmen“. Es hatte seinen Grund: Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Wulff und weitere Prominenz waren im St. Petri Dom zum Gottesdienst. Anschließend kamen sie auf die Rathausbühne und begrüßten die vielen Anwesenden. Da wir einen guten Platz hatten, konnten wir die Politik-Prominenz hautnah erleben.
Nach dem auschecken im Hotel fuhren wir erneut zur Ländermeile. Genossen bei schönem Wetter, wie viele andere Gäste auch, noch einmal die tolle Stimmung, um dann gegen 14.00 Uhr mit dem Zug nach Hamburg zu fahren. Von Hamburg ging es mit dem Bulli zurück in die Heimat. Wir nahmen uns fest vor, auch 2011 wieder dabei sein zu wollen.
Na, dann auf nach Bonn!