Historischer Weihnachtsmarkt auf der Wartburg
Ziel unserer diesjährigen Adventsfahrt sollte die Wartburg sein. Am Samstag, 08.12.2007, ging es dann los. Doch nicht etwa direkt nach Eisenach in Thüringen, sondern erst einmal nach Zwickau in Sachsen. Im schönen Holiday Inn hatten wir noch eine Nacht gebucht. Hier fühlten wir uns wieder sehr wohl. Viele bekannte Gesichter, die uns an das unvergessliche 3. Sarfert Familientreffen in Zwickau 2003 erinnerten.

Der Weihnachtsmarkt begann direkt vor der Hoteltür und wir ließen uns zuerst eine „Glück-Auf-Bratwurst“ schmecken. Doch für einen längeren Weihnachtsmarktbummel hatte ich diesmal nicht die Zeit. Ich fuhr schon bald mit dem Auto weiter nach Weißbach.

Einem kleinen Dorf am Rand des Erzgebirges, etwa eine halbe Autostunde von Zwickau entfernt. Hierhin zog es mich, denn nach aktuellen Recherchen gab es in Weißbach eine für die Sarfert Familienforschung wichtige Begegnung. 1460 bat ein Franziskanermönch hier einen Sarfert um eine Spende. Der Mönch hatte diese Begebenheit in einem Terminierbuch in alter Schrift festgehalten. Wir entdeckten diesen Eintrag erst kürzlich im Stadtarchiv Zwickau. Urkundlich ist das für uns der älteste Nachweis auf einen Vorfahren, der in Weißbach nahe Zwickau gelebt hat!

Das unscheinbare Weißbach lag etwas abseits der Bundesstraße in einem Tal. Die Spitze des Kirchturms sah ich zuerst, als ich mich langsam mit dem Auto näherte. Dann fiel mir der schöne Gasthof „Erbkretscham“ www.langenweissbach.de mitten Dorf auf, dessen Türen aber leider verschlossen waren. Durch den Ort floss ein kleiner Bach; der Weißbach? Auf einer Tafel fand ich noch ein paar Hinweise zu Wanderwegen rund um den Ort. Wahrscheinlich ist Weißbach heute interessantes Ausflugsziel für Wanderfreunde. Alles scheint ländlich geprägt und sicherlich lebten hier die Menschen schon immer von der Landwirtschaft, wenn auch jetzt wohl mehr im Nebenerwerb. Viel Zeit hatte ich nicht und es blieb bei diesen Kurzeindrücken. Auf dem Rückweg nahm ich noch den Muldenhof, auch Sarfert Gut genannt, in Wilkau Haßlau www.wilkau-hasslau.de in Augenschein. Dieses einst stattliche und moderne Anwesen war Anfang des letzten Jahrhunderts sogar als Modell auf der Weltausstellung in Paris zu sehen. Zum Gut gehörten früher mehr als 100 Hektar Land, so erzählte es mir jedenfalls Stefan Wolff, der ebenfalls auf Sarfert-Vorfahren zurückblicken konnte und auf den ich hier traf.

Am nächsten morgen machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Thurm bei Zwickau. Das ehemalige Rittergut, von welchem heute nur noch das Haupthaus steht, befindet sich direkt neben der Kirche. Sein letzter Besitzer, Fritz Sarfert, wohnte hier bis zur Enteignung. Wir bewunderten die von Olga und Richard Sarfert 1886 gestifteten noch gut erhalten Bleiglasfenster der Kirche und alte Stühle mit einem „S“ im Leder.

Dann fuhren wir die Autobahn weiter bis nach Eisenach. Im Hotel Kaiserhof www.kaiserhof-eisenach.de nahmen wir Quartier. Es wurde schon etwas schummerig, als uns dann ein Bus hinauf zur Wartburg www. www.wartburg-eisenach.de brachte. Die Stadt hatte mehrere Busse im Pendelverkehr im Einsatz. Auch viele Eisenacher nutzen diesen Service. Ihnen ging es weniger um die Wartburg, denn die kannten sie ja, sondern mehr um den historischen Weihnachtsmarkt, der an diesem Wochenende auf dem gesamten Burggelände abgehalten wurde. Durch die abendliche Beleuchtung schien uns die Wartburg besonders glanzvoll. Es wirkte alles wunderschön. Ein geschichtsträchtiger Ort. Hier, weit oberhalb von Eisenach, versteckte sich Martin Luther als der Kaiser ihn geächtet hatte. Genannt „Junger Jörg“, übersetzte er hier das Neue Testament in ein verständliches Deutsch, dem Sächsischen, denn das war die Sprache zu dieser Zeit und konnte von den einfachen Menschen gelesen und verstanden werden. Auf der Wartburg trafen sich auch die mittelalterlichen Minnesänger zum sagenhaften Sängerkrieg und von hier aus wirkte die heilige Elisabeth von Thüringen karitativ. Im Burghofinneren drängelten sich an diesem 2. Advent die Menschenmassen. Die historischen Stände wurden sehr gut besucht und das gesamt Ambiente beeindruckte. Leider fanden wir keinen Bratwurststand oder lag es nur daran, dass wir ihn wegen der vielen Besucher nicht sahen?
Am Montag war Bummeln angesagt. Wir schauten uns die Stadt Eisenach etwas näher an. Wir hörten, dass hier, wo nicht, auch Goethe einmal war. Sogar Johann Sebastian Bach, Fritz Reuter und auch August Bebel hatten mehr oder weniger mit Eisenach zu tun. Sehr interessant war das Automobilmuseum im authentischen Werksgebäude von 1935. Es dokumentiert 100jährige Automobiltradition mit der Dixi-, BMW- und Wartburg-Ära bis zu Opel heute. Natürlich hatte Eisenach uns noch viel mehr zu bieten aber dann fehlte doch die Zeit. Am nächsten morgen fuhren wir über Bad Sulza und Naumburg zurück in die Heimat. Es war erneut ein sehr schöner und interessanter Adventsausflug,