Elberadweg Wittenberge bis Hamburg 220 km vom 16. bis 18. September 2005
Noch ein weiteres Mal ging es in diesem Jahr auf Fahrradtour. Gemeinsam mit Wilfried Seineke aus Immekath sollte es immer entlang der Elbe von Wittenberge nach Hamburg gehen. Wir starteten bei starkem Regen in Wittenberge auf der rechten Elbseite. Nach nur 10 km ein ungewollter Stopp im brandenburgischen Cumlosen. Reifenpanne – ein scharfkantiges Stück des Straßensplitts hatte mein Vorderrad platt gemacht. Zum Glück bekamen wir Hilfe beim Kfz-Meister Hans-Peter Golm. In seiner Kfz-Werkstatt wurde mein Rad fachmännisch repariert. Anschließend nahmen wir noch ein ordentliches Frühstück im nachbarlichen Pensionsbetrieb der Familie Grüning ein. Ein schönes Anwesen mit Ferienwohnungen und Zimmervermietung zur Weiterempfehlung. „Es könnten schon ein paar mehr Gäste sein“, beklagte sich die Zimmerwirtin ein wenig. Von uns ein großes Dankeschön für die freundliche Aufnahme und die Hilfsmaßnahmen, damit wir die Tour überhaupt fortsetzen konnten!

Weiter führte uns der Weg immer auf dem Elbdamm direkt Entlang der Elbe. Inzwischen hatte der anfangs starke Regen nachgelassen und vereinzelt schob sich die Sonne durch die Wolken. Die Landschaft war abwechslungsreich mit kleinen Elbbuchten und Sandstrand. Ein Schäfer mit seinen 700 Tieren sorgte für die Landschaftspflege.

Gegen 13.00 Uhr nahmen wir ein Mittagessen in der Alten Fischerkate in Mödlich ein. Nun ein restauriertes, modern ausgestattete Hotel mit Restaurant und bester Küche. Wir ließen uns einen Rotbarsch schmecken. Zu uns gesellte sich eine Steuerberaterin aus Bremen, die schon seit einigen Tagen unterwegs war. Der Zufall sollte uns an diesem Tag im Parkhotel in Hitzacker ein weiteres Mal zusammenführen. Doch bis dahin war es noch ein starkes Stück Anstrengung. Der Nordwestwind kam direkt aus unserer Fahrtrichtung und blies in unser Gesicht. Wir waren dann schon ein bisschen Stolz, als wir nach 76 km Hitzacker gegen 19.00 Uhr erreichten. Eine weitere Reifenpanne, wahrscheinlich gleicher Ursache, führte vorher noch zu einem weiteren unfreiwilligen Stopp in Dömitz. Glücklicherweise bekamen wir auch hier schnelle Hilfe in einem Fahrradgeschäft. Leider war der Fachmann selbst nicht da und Wilfried zeigte sein ganzes Können beim Flicken seines Rückrades. Dennoch nahmen wir uns die Zeit, anschließend die Festungsanlage Dömitz zu besichtigen. Dömitz war schon früher die westlichste Stadt Mecklenburgs und dadurch strategisch wichtig. In diesem Dreiländereck galt es zu jener Zeit, seinen Wegezoll gegenüber den Lüneburgern und Brandenburgern einzufordern

Am Samstag morgen verließen wir gut gestärkt unser Quartier in Hitzacker, um linkselbisch unsere Fahrt fortzusetzen. Diese führte uns nun über Hitzackers Berge, das nördlichsten Weinanbaugebiet! Wer wusste das schon und wer erahnte, dass derartigen Steigungen im flachen Nordland zu meistern waren? Nächste Stationen waren Bleckede und Lauenburg. Reichverzierte und malerische Fachwerkhäuser in der historischen Altstadt zeugten von einem über die Jahrhunderte andauernden blühenden Geschäftsleben, was seinen Grund in der besonderen Lage der Stadt direkt an der Salzstraße hatte. Heute treffen hier der Elbe-Seitenkanal und der Elbe-Lübeck-Kanal auf die Elbe. Von Lauenburg fuhren wir wieder rechtselbisch durch viel Wald mit ebenfalls einigen Steigungen bis nach Geesthacht. Ein schönes Quartier fanden wir im Hotel mit Restaurant „Fährhaus Ziehl“, Nach einem wärmenden Bad, freuten sich die hungrigen Radfahrer schon auf das Abendessen. Das privat geführte Haus der Eheleute Dittmar entpuppte sich als Geheimtipp für eine gute bürgerliche Küche. Wir ließen uns Hasenrückfilet und Filetsteak mit Pfifferlingen sehr gut schmecken und genossen unseren letzten Abend.

Am Sonntag morgen nahmen wir unser Frühstück schon um 06.30 Uhr ein, um frühzeitig unsere letzte Etappe bis nach Hamburg fortzusetzen. Es war kaum zu spüren, dass wir uns bereits in der Großstadt Hamburg befanden. Viel Grün, Wald und Pferdewiesen lenkten uns ab. Doch auf einmal hatten wir die Elbbrücken vor uns, sahen den Fernsehturm und den Michel. Wir kauften uns im Hauptbahnhof die Bahnkarten für die Rückfahrt nach Wittingen und fuhren bei herrlichem Sonnenschein zur Alster. Hier drehten wir einige Runden, sahen das Hotel Atlantik, das Rathaus und den Gänsemarkt. Am Alsterpavillon waren die Bauarbeiten zwar noch nicht abgeschlossen aber viele Menschen genossen von dort den Blick auf die Binnenalster. Doch Hamburg hatte noch mehr zu bieten. An den Landungsbrücken aßen wir Fischbrötchen und sahen die Ausflugsschiffe kommen und gehen. Hier war sehr viel los. Die Besuchermengen kamen vom Fischmarkt, der längst geschlossen hatte und wo nun die vielen Müllberge zu beseitigen waren. Lautstark wurde zu Hafenrundfahrten eingeladen. Wir fuhren den schönen Elbufer Weg nach Blankenese und zurück entlang der Elbchaussee in die Hafencity. Vor der alten Speicherstadt sahen wir die Baustellen für die Wohn- und Geschäftshäuser der Hafencity. Hier befindet sich jetzt auch der Anleger für die großen Kreuzfahrtschiffe. Schade, um 16.00 Uhr war unser Hamburgausflug zu Ende und wir fuhren mit unseren Fahrrädern per Bahn nach Wittingen. Um 17.30 Uhr wurden wir dort bereits erwartet. Eine schöne Radtour hatte nach 220 km sein Ende gefunden.