„Wohlfühlurlaub“ auf der Donau
Alles Können nichts Müssen, so lautete das Motto. Es klang vielversprechend und deshalb wollten wir es testen. So machten wir uns auf nach Passau - zu unserer ersten Kreuzfahrt. Immerhin hatte ich noch ein Versprechen einzulösen, mit 25 Jahren Verspätung wurde nun endlich unsere Hochzeitsreise nachgeholt.

Wir entschieden uns für die aRosa-Donna. Ein Schiff des Reiseveranstalters Arkona - zugehörig zur bekannten Reederei Deilmann. Mit 124 Metern Länge und einer hydraulisch versenkbaren Brücke gehört die aRosa-Donna zu den großen Donauschiffen. Das Schiff fast 242 Gäste, die von einer 49 Kopf starken Crew betreut wurden. Wir hatten eine der 48 Kabinen mit einem französischen Balkon. Die großen Kabinentüren konnten also weit geöffnet werden. Dadurch wurden die Landschaft und der Fluss erst richtig spürbar.

Am Gründonnerstag, 15.00 Uhr, gingen wir an Bord. Alle Damen wurden mit einer roten Rose vom Schiffshotelmanager begrüßt.

Das Gepäck brachte man in unsere Kabine - Nr. 202 ; backbordseitig (links) und direkt am Bug (Vorne). Wir fanden uns gleich sehr gut zu recht und fühlten uns durch das mediterrane Ambiente äußerst wohl. Überall freundliches aber nicht aufdringliches Personal. Im SPA-Bereich befanden sich eine finnische Sauna und ein römisches Dampfbad. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, sich im Fitnessbereich zu verausgaben oder verschiedenste Anwendungen, wie z.B. Massagen, zu genießen. Sogar Fahrräder waren mit an Bord. Eine Woche hatten wir nun Zeit, dies alles kennen zu lernen.

Die Zeit verging wie im Fluge. Zwei Bücher hatte ich dabei, doch die Muße zum Lesen fand ich nicht. Einladend auch die vielen verlockenden Landausflüge. Wir fühlten uns auf dem Schiff einfach äußerst wohl. Keine Animation – wirklich machen können, was man möchte. So wurde es versprochen und auch eingehalten! Eine Klasse für sich die Bordküche. Der Küchenchef verstand es, seine Gäste mit den leckersten Dingen zu verwöhnen. Eine Durchsage an Bord, brachte es einmal trefflich zum Ausdruck „bitte alle zur Gewichtskontrolle“ an die Rezeption. Es waren aber die ungarischen Zollbeamten, die eine „Gesichtskontrolle“ wünschten. Unser Kapitän war ein Ungar, die anderen Offiziere kamen aus Deutschland und Österreich. Der Rest der Crew kam hauptsächlich aus der Slowakei. Etwas erstaunt war ich, dass meine Euros an Bord nicht akzeptiert wurden. Alles wurde über die Bordkarte abgerechnet, die gleichzeitig als Kabinenschlüssel diente. Smoking und feste Sitzplätze waren ebenso verbannt wie Langeweile. Alles ganz zwanglos!
Am Nachmittag unseres Hochzeitstages lief unser Schiff in Budapest aus. Wir verabschiedeten uns von dieser schönen Stadtkulisse und den vielen staunenden Menschen bei einem Glas Sekt auf dem Sonnendeck mit Enya-Musik. Ein eindrucksvolles Erlebnis!

Der von uns gebuchte Ausflug durch die Wachau war ebenfalls sehr gelungen. Wir hörten viel über diese außergewöhnliche österreichische Landschaft, besuchten eine Marillenbrennerei und nahmen an einer Weinverkostung teil. Dann ging es vom Bus wieder zurück auf das Schiff. Am letzten Abend hieß es dann Abschied nehmen bei einem Glas Sekt. Der stürmische Applaus war eine Bestätigung für die Crew, dass es allen bestens gefallen hatte. Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck brachte uns die a-Rosa zurück zu unserem Ausgangspunkt Passau.

2.222 km lagen hinter uns. Passau - Budapest und zurück. Mit sehr schönen Aufenthalten auch in Wien und Bratislava. Um den Höhenunterschied von 201 Meter auszugleichen, fuhren wir durch 11 Schleusen.

Wir werden auf jeden Fall wiederkommen – sagten wir uns, als wir schweren Herzens von Bord gingen!