Naumburg – eine Perle an der Saale
In diesem Jahr führte uns unsere alljährliche Weihnachtsfahrt nach Sachsen-Anhalt. Nach gut 2 Stunden Autofahrt erreichten wir die sachsenanhaltinische Stadt Halle. Die Autobahn verließen wir Abfahrt Halle-Ost und fuhren weiter entlang der Delitzscher Str. zur ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands.
Aufmerksam wurden wir auf die 200 Jahre alte Halloren-Schokoladentradition durch das Radio. Hier sollte es ein Wohnzimmer ganz aus Schokolade zu bestaunen geben. Um in das Schokoladen-Museum zu kommen, führte der Weg erst einmal durch eine Halle für den „Ab-Fabrik-Verkauf“.
Sehr geschäftstüchtig! Denn so konnten auch wir der süßen Verlockung nicht entgehen und kauften wie viele andere ordentlich Schokoladenartikel ein.

Nach diesem süßen Zwischenstopp fuhren wir weiter in Halles Innenstadt. In der historischen Altstadt bestaunten wir die Marktkirche mit ihren vier Türmen. Dieses markante Wahrzeichen entstand 1529 durch Zusammenlegung zweier Kirchen.

Nach einem Bummel über den Weihnachtsmarkt fuhren wir weiter Richtung Merseburg und Weißenfels. Dann waren alle ganz gespannt auf unser Hauptziel, die Domstadt Naumburg.
Wir wurden nicht enttäuscht. Schon der erste Blick aus den Zimmern unseres ganz zentral gelegenen Hotels „Stadt Aachen“ zeigte uns den schönen Weihnachtsmarkt. Beim öffnen der Fenster hörten wir Weihnachtsmusik und rochen die so typischen weihnachtlichen Düfte aus den Marktbuden.

Es zog uns dann gleich ins Geschehen. Wir probierten echte Thüringer Bratwurst und Muzen, ein leckeres Teiggebäck aus der Friteuse. Den Abend ließen wir im Hotelrestaurant bei einem schönen Essen mit einer Flasche Saale-Unstrut-Wein ausklingen. Am nächsten morgen machten wir einen Stadtrundgang und besuchten danach das Stadtmuseum. Hell erfreut war ich, als ich dort die Spur eines Namensträgers fand. Im Innungsbuch entdeckten wir einen Eintrag von 1670 über einen Kupferschmiedemeister David Sarfert. Weitere Nachforschungen machen sicherlich einen weiteren Besuch der Stadt erforderlich! Am Nachmittag fuhren wir ins 8 Kilometer entfernte Freyburg. Im dortigen staatlichen Weingut nahmen wir an einer Kellerführung teil und probierten einen landschaftstypischen trockenen Wein, den wir anschließend auch kauften. Um 14.00 Uhr wartete eine weitere Kellerführung auf uns. Nur einige 100 Meter entfernt lag die inzwischen in ganz Deutschland bekannte Rotkäppchensektkellerei. Nach der Wiedervereinigung sank der Flaschenabsatz auf 1/10 der vorherigen Produktion. Geschäftstüchtige Manager schafften es, der Marke aber wieder Auftrieb zu geben. Inzwischen ist Rotkäppchen eine florierende Firma unter deren Dach auch Marken wie Mumm-Sekt zu Hause sind

Während der Besichtigung hörten wir einiges zur Geschichte der Firma und der Sektherstellung. Sehenswert war auch das größte Cuvee-Fass Deutschlands. Im großen Lichthof werden regelmäßig Veranstaltungen abgehalten. Alles das zeigte uns, dass hier ein optimales Marketing betrieben wird. Es reicht eben nicht mehr aus, nur Sekt zu verkaufen! Am Abend hatten wir noch Zeit für einen Bummel über den Weihnachtsmarkt, um dann ein leckeres Essen im Hotel serviert zu bekommen. Mit Hand zubereitete Thüringer Klöße zu Gänsebraten oder Wildschwein. Auch dieser Tag endete für uns zufrieden und glücklich über alles Erlebte.

Am Montag, den 6.12.2004, wurden wir um 11.00 Uhr durch den Naumburger Dom geführt. Schon äußerlich beeindruckte uns das Kirchengebäude. Doch die Handschrift des Naumburger Meisters im Innenbereich war faszinierend! Er hat es verstanden, Stein „lebendig“ zu gestalten. Die Bilder der Jesusgeschichte auf dem Lettner wirkten dreidimensional. Und in der Stifterfigur Uta, schaute eine mittelalterliche Schönheit zu uns.

Noch ein bisschen Shopping und dann verließen wir Naumburg und fuhren weiter nach Bad Kösen. Durch die Solequellen wurde der Ort bekannt. In früheren Jahren wurde über die weit sichtbare Gradieranlage die Sole durch Wasserverdunstung für das Sieden konzentriert. Heute ist Bad Kösen Kurbad.
Dann noch ein Stopp in Kloster Pforta. Das ehemalige Zisterzienserkloster Schulpforta wurde im Jahr 1137 durch Mönche gegründet. Schon 1543 richtete der Kurfürst Moriz von Sachsen hier Lehranstalten ein. Seit 1990 ist die Landesschule ein Internatsgymnasium. Etwa 400 Schüler werden hier unterrichtet. Wir nahmen die historischen Gebäude in Augenschein und empfanden die Freundlich- und Höflichkeit der Internatsschüler als sehr angenehm! Auch diese wunderschöne Weihnachtsfahrt musste einmal ein Ende haben. Wir erreichten Brome gegen 17.00 Uhr und waren uns sicher – im nächsten Jahr geht es wieder los!